Zeichnung Sternenhimmel, Mensch auf Rakete fliegt zum Mond, Logo "Bildung evangelisch"

Evangelische Erwachsenenbildung Bayern (EEB Bayern)

Lebenslanges Lernen, Fort- und Weiterbildung sind der Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit. Die Veranstaltungsplattform "Bildung Evangelisch - Digital & Lokal" bietet leicht zugängliche Bildungsangebote für ALLE an.

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EEB

Die Evangelische Erwachsenenbildung Bayern (kurz: EEB Bayern, ehemals AEEB) steht dafür, dass alle – unabhängig von Ort, Zeit, Geld und Erfahrung – den Zugang zu Bildung erhalten. Denn gerade heutzutage, in einer sich rasant verändernden Digitalwelt, ist Lebenslanges Lernen von immenser Bedeutung. Einen Überblick über Vor-Ort-Veranstaltungen in Ihrem Umkreis finden Sie auf unserer Seite Veranstaltungen in ganz Bayern.  

Für die Kampagne "Unser starkes Kreuz für Demokratie" hat die Gruppe "Demokratiebildung" im EEB Bayern Netzwerk Pädagogik zusammen mit der Fachstelle Demokratie innovative, beteiligungsorientierte Bildungsformate entwickelt, die live an verschiedenen Standorten in Bayern sowie online angeboten werden sollen.

 

Formate für Bildungsveranstaltungen zu "Unser starkes Kreuz für Demokratie"

Format 1: Rent an Expert ('lebendige Bibliothek')

Das Besondere 

Eine Veranstaltung zu den Kommunalwahlen ohne Kommunalpolitikerinnen/Kommunalpolitikern, die allenfalls als Zuhörende/Teilnehmende dabei sind. Die Bühne gehört engagierten Bürgerinnen und Bürgern. Sie berichten von ihren Themen und Herausforderungen und stehen in World-Café-Runden als Expert:innen/Gesprächspartner:innen zur Verfügung. 

Voraussetzungen 

In der betreffenden Kommune sollte es ein paar herausragende, besondere Themen geben, die öffentlich diskutiert werden. Mit diesen Themen sind bestimmte Interessens- oder Expert/innengruppen verbunden, die sich kommunal engagieren, aber nicht selbst für ein Wahlamt kandidieren. Die Veranstaltung ist besonders geeignet in Städten ab etwa 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. 

Die Methodik 

Drei bis vier Expert:innen stellen in kurzen Statements ihre Themen und Erwartungen an die Kommunalpolitik für die nächsten sechs Jahre vor. Anschließend Diskussionen an moderierten Gesprächstischen. Je nach Zeitdauer und Anzahl der Expert:innen zwei bis vier Runden. (Optional Abschlussinterview mit Kommunalpolitiker:innen.) 

Was ist zu beachten? 

• Relevante Themen und vernetzte Expert:innen auswählen. • Unterschiedliche gesellschaftliche Milieus und politische Strömungen repräsentieren. • Zeitmanagement sicherstellen. 

Kooperationspartner 

In Frage kommen “traditionelle” Verbände und Vereine (Bürgervereine, Stadtteilvereine, Feuerwehr, Sozialverbände, Sportvereine etc) ebenso wie Initiativen und Interessensgruppen.

 

Format 2: So wie ich und Du - Politik hört zu

Das Besondere 

Die Kandidierenden zur Kommunalwahl sitzen im Publikum und hören zu – sie dürfen erst einmal nichts sagen. Die Veranstaltung kann als Podiumsgespräch oder als Interviews mit engagierten Bürger/innen gestaltet werden. 

Voraussetzungen 

In der betreffenden Kommune sollte es herausfordernde Themen geben, die öffentlich diskutiert werden. Mit diesen Themen sind bestimmte Interessens- oder Expert/innengruppen verbunden, die sich kommunal engagieren. Die Veranstaltung kann bereits in Städten ab etwa 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern durchgeführt werden. Besonders interessant ist es, wenn die Kandidat/innen für das Amt des Bürgermeisters oder noch besser des Oberbürgermeisters bereit zum Mitmachen sind. 

Die Methodik 

Bürger/innen (z. B. aus Initiativen, Vereinen, Stadtteilgruppen) bringen ihre Anliegen ein. Moderation durch lokale Medien möglich. Am Ende Interviews mit der Politik: Was war neu für Sie? Was nehmen Sie mit? Was sehen Sie anders? 

Was ist zu beachten? 

• Frühzeitige Terminabstimmung und Zusage von mindestens 2–3 Kandidierenden. • Kandidierende sollten begrüßt werden. • Mindestens 2–3 Organisationen und/oder Bürger/innen motivieren, ihre Themen einzubringen. 

Kooperationspartner 

In Frage kommen “traditionelle” Verbände und Vereine (Bürgervereine, Stadtteilvereine, Feuerwehr, Sozialverbände, Sportvereine etc) ebenso wie Initiativen und Interessensgruppen.

 

Format 3: Eintritt nur zu zweit!

Das Besondere 

Teilnahme nur in Begleitung einer Person, mit der man oft nicht einer Meinung ist. So soll ein echter politischer Diskurs über Milieu- und Meinungsgrenzen hinweg entstehen. 

Voraussetzungen 

Benötigt wird ein fester Kreis von Personen, der bereit ist, sich verpflichtend an dieser besonderen Veranstaltungsform zu beteiligen. Mit einem gewissen zeitlichen Abstand zur eigentlichen Veranstaltung (mindestens vier Wochen) findet ein Vortreffen statt, bei dem das Format erklärt wird. Alle Beteiligten müssen sich verpflichten, intensiv nach 

einer “Partnerperson” zu suchen. Wer ohne “Sparringspartner” kommt, darf nicht teilnehmen - “Eintritt nur zu zweit”! 

Die Methodik 

Thementische zu drängenden kommunalen Fragen, möglichst zurückhaltend moderiert. Ergebnisse können dokumentiert werden. Nach ca. 25 Minuten Wechsel zur nächsten Runde. Zusammensetzung der Gesprächspartner/innen sollte regelmäßig variieren. 

Was ist zu beachten? 

• Vorfeldarbeit: ca. 10–20 Personen müssen das Format unterstützen. • Diese bringen jeweils jemanden mit, mit dem sie sich regelmäßig über politische oder gesellschaftliche Themen streiten. • Persönliche Beziehungen (Familie, Beruf, Nachbarschaft, Sport) sind wichtig, damit die “mitgebrachten” Personen sich auf den Abend einlassen. 

Kooperationspartner 

Eine feste Gruppe, etwa eine Kirchengemeinde (erweiterter Kirchenvorstand o.ä.), eine Bürgerinitiative oder ein Stadtteil-/Bürgerverein, ca. 10 – 20 Personen, damit am Ende eine Veranstaltung von ca. 14 – 28 Personen entsteht und sinnvoll Diskussionstische gebildet werden können. 

 

Format 4: Wo uns der Schuh drückt 

Das Besondere 

Mit diesem besonders niedrigschwelligen Format werden Menschen dazu gebracht, ihre Interessen und Bedürfnisse einzubringen. Sie können das sogar anonym tun. Das Format ist besonders dort gut geeignet, wo die kommunalen “Aufregerthemen” nicht auf der Hand liegen. 

Voraussetzungen 

Das Format eignet sich besonders gut in kleinen Städten und Dörfern. Ein zentral gelegenes Gemeindehaus als “eingeführter Ort” ermöglicht eine größere Beteiligung. Zwischen der ersten und der zweiten Veranstaltung sollten wenigstens drei bis vier Wochen liegen. Ein Briefkasten oder eine Sammelbox für Rückmeldungen sollte gut platziert und regelmäßig geleert werden können. In jedem Fall wird eine Person als Leitung beider Veranstaltungen benötigt, die die Rückmeldungen aus der ersten Veranstaltung für die zweite Veranstaltung aufbereitet. 

Die Methodik 

Das Format besteht aus zwei Veranstaltungen: bei der ersten Veranstaltung können die Bürger/innen der Gemeinde ihre Themen, ihre Fragen, ihre Anliegen und Bedürfnisse einbringen – “wo uns der Schuh drückt”. Dies kann in sehr unterschiedlicher Art und Weise geschehen – offen kommuniziert, durch anonyme Kärtchenabfrage etc. Diese Rückmeldungen können unter Umständen auch einfach “abgegeben” werden, ohne dass jemand eine Veranstaltung besuchen muss – in einem eigens dafür bereit gestellten, öffentlich zugänglichen Briefkasten, Kummerkasten o.ä. In einer zweiten Veranstaltung werden die Kandidierenden zur Kommunalwahl mit diesen Anliegen und Bedürfnissen konfrontiert und sollen sich dazu positionieren – Interview, Podiumsdiskussion etc. 

Was ist zu beachten 

Die Rückmeldungen aus der ersten Veranstaltung und aus dem Briefkasten müssen aufbereitet werden – zusammengefasst, strukturiert und in Fragen an die Kandidierenden umformuliert werden. Unter Umständen gibt es populistische oder diskriminierende Einlassungen – diese sollten nicht wortgetreu wiedergegeben werden. Es ist jedoch anzustreben, dass die Bedürfnisse und Wünsche, die dadurch unter Umständen sichtbar werden, dennoch bei der zweiten Veranstaltung an die Kandidierenden herangetragen werden. 

Kooperationspartner 

Kirchengemeinde, erweiterter Kirchenvorstand, unter Umständen alteingesessene Vereine vor Ort. 

 

Format 5: Lila Couch - Hören und mitreden 

Das Besondere 

Erwachsenenbildung geht nach außen, dahin wo die Menschen sowieso sind. Menschen nehmen teil, indem sie einfach stehen bleiben - “Bildung en passant” im wahrsten Sinne des Wortes. Im Wahlkampf entsteht so ein alternatives Angebot zu den “Werbe”botschaften der politischen Parteien 

Voraussetzungen 

Eine (lila-evangelische) Couch an einem zentralen Platz in der Stadt an einem Tag, an dem viele Menschen erreicht werden (Klärung mit dem Ordnungsamt notwendig). Möglichst zwei Personen für die Moderation, unter Umständen technisches Equipment für Abstimmungen (Mentimeter, Flipchart für Visualisierung etc.) 

Die Methodik 

Einstieg durch ein ca. 15-minütiges Interview mit einer lokal bekannten Person (siehe unten), vielleicht auch im Format “Drei Fragen an ...”. Unter Umständen steht diese Person für eine bestimmte Zielgruppe, die auch anwesend ist und damit ihr Anliegen unterstreicht. Anschließend Rückfragen aus dem Publikum, möglichst Diskussion. Wenn 

möglich weitere Partizipation des Publikums, etwa durch eine Umfrage/Abfrage via Menti Meter mit vorbereiteten Fragen und anschließender Präsentation und Diskussion der Abstimmungsergebnisse (auch mit der interviewten Person). 

Was ist zu beachten 

Der bayerische Kommunalwahlkampf findet im Januar/Februar statt – unter Umständen bedeutet das, dass das Lila Sofa in einem Zelt, einer Hofeinfahrt oder einem auf andere Weise geschützten offenen Raum stattfindet. Bei diesem sehr offenen Format kann es zur Konfrontation mit Personen geben, die wütend oder aggressiv reagieren. Hierfür muss Vorsorge ergriffen werden – mehrere Personen anwesend, vorherige Absprache mit der Polizei, Erklärung von Kommunikationsregeln etc. 

Kooperationspartner 

Akteur/innen aus der jeweiligen Stadt, u.a. soziale Einrichtungen, Bildungsinstitutionen, engagierte und bekannte Einzelpersonen, Vereinsvorsitzende o.ä. 

Format 6: Meine Stimme für die Demokratie

Das Besondere

...ist das Format und die Teilnehmenden: Chöre treten mit einer Liedauswahl zu Menschenrechten oder mit Stücken verfolgter Komponist*innen auf.

Chöre - die gibt es praktisch überall, sie sind durch die Kirchengemeinden erreichbar, stellen bereits Diskussionsplattformen zur Liedauswahl dar (Bildungseffekt). Singen ist körperlich und emotional, begegnet also menschenfeindlichen Einstellungen, die oft ebenfalls affektiv formatiert sind, auf einer vergleichbaren Ebene.  Zum Bildungseffekt gehört die Liedauswahl (z.B. Lieder zu Menschenrechten mit hohem Bekanntheitsgrad https://evangelische-zeitung.de/erlangen-singt-fuer-die-menschenrechte oder Stücke verfolgter Menschen - Hintergrundwissen zu unserer scheinbar selbstverständlichen Alltagskultur und was alles verloren gehen könnte. Dem wird durch das Singen der Stücke entgegengewirkt. Mitgesungen werden darf selbstverständlich.

 

Voraussetzungen
Erreichbarkeit der Chöre - Kontakt zu (ehrenamtlichen) Chorleiter*innen

Nicht immer ist es einfach, die Chormitglieder zu erreichen. Das hängt an der Bereitschaft der Chorleitenden. Auch die Liedauswahl (eingängig bekannt oder Stücke verfolgter Komponist*innen) hängt an ihnen und an der Bereitschaft, mit ihren Chören zu sprechen. Ggf. ist eine Liste möglicher Stücke für verschiedene Chorniveaus sinnvoll.


Methodik

Chorproben, wenn geklärt ist, ob der Chor mitmachen möchte. Moderierter Auftritt

 

Was ist zu beachten

Wer sind die Adressat*innen? Die Chöre bekommen eine Mittelposition zwischen Teilnehmenden (durchlaufen einen Bildungsprozess zur Liedauswahl, diskutieren ggf., ob sie sich öffentlich positionieren möchten) und Veranstaltern (bei einem öffentlichen Auftritt, bei dem mitgesungen und sich informiert werden kann zur z.B. Liedauswahl). Wie damit umgehen? Auch das wird an den Chorleitenden hängen.

Wo soll der Chor wie öffentlich auftreten? (Reicht die Zeit noch bis zu den Wahlen? - Das Format geht aber eigentlich  immer)

 

Kooperationspartner

Kirchengemeinden, Lokale Chöre

 

 

Hinweis für alle Formate: 

Ein kleines Buffet und/oder Getränke (auch auf Selbstzahlerbasis) fördern den Austausch nach der Veranstaltung und tragen wesentlich zum Erfolg bei.